Inhalte und Ziele der Studie
Inhalt
START steht für „Stress-Traumasymptome-Arousal-Regulations-Treatment“. Damit soll Stress und Anspannung, die durch schlimme Erinnerungen entstanden sind, verringert werden. Mit „Training“ meinen wir Übungen, die in Gruppen stattfinden. Diese sollen helfen, besser mit Stress umzugehen und entspannter zu sein. Die Übungen werden in der Gruppe mit anderen Jugendlichen und zwei Gruppenleiter*innen zusammen besprochen und geübt. In der Studie wollen wir überprüfen, ob das Training so gut wirkt, wie gedacht.
Hauptziel der Studie:
-Stress zu reduzieren
Möglicher weiterer Nutzen:
-Unangenehme Symptome wie Kopfschmerzen oder Alpträume zu vermindern
Gruppenzuteilung
Für Studieninteressierte, gibt es zuerst zwei Termine. Bei diesen wird geprüft, ob die Studie passt oder eine andere Behandlung besser ist.
START-Training oder Wartekontrollgruppe:
Um prüfen zu können, ob START gut wirkt, werden alle interessierten Jugendlichen einer Gruppe zugeteilt. Eine startet sofort (Sofort-Gruppe) und eine wartet zuerst (Wartegruppe). Die Zuteilung zum durch einen Computer zufällig gelost. Niemand kann beeinflussen, wer in welche Gruppe kommt. Die Wahrscheinlichkeit, direkt das START-Training zu erhalten, ist genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, zunächst warten zu müssen
Wissenschaftliche Projektbeschreibung
START ist ein niedrigschwelliges und kulturintegratives Erststabilisierungskonzept für Jugendliche die unter Traumafolgen leiden. Diese sind in starkes Stresserleben, Traumasymptome bis hin zu einem Vollbild einer PTBS und weiteren schweren emotionalen Belastungen einzuordnen. Das strukturierte Therapiemanual „START (Stress-Traumasymptome-Arousal-Regulations-Treatment)“ wurde im Rahmen der praktischen Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen geflüchteten Menschen in Clearing- und Erstaufnahmekontexten und in der klinischen Versorgung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, SHG Klinikum Idar-Oberstein von Dipl.-Psych. Andrea Dixius und Prof. Dr. Eva Möhler entwickelt.
Das START-Training wird in der START-A1 Studie in einer adaptierten Studienfassung mit 8 Modulen und Booster-Sitzung in einem randomisiert-kontrollierten Studiendesign mit 174 Jugendlichen unter strengeren wissenschaftlichen Rahmbedingungen und einer Warte- Kontrollgruppe auf seine Wirksamkeit überprüft.
Das START-Training für die Forschung soll auf seine Wirksamkeit in einem randomisiert-kontrollierten Design mit den beiden primären/co-primären Endpunkten der Perceived Stress Scale PSS-10 und Impact of Events Scale Revised (IES-R) getestet werden. Zur Analyse der primären Hypothese wird ein gemischtes lineares Regressionsmodell verwendet mit der Differenz nach 8 Wochen und Baseline der PSS-10 bzw. IES-R als Zielvariable. Zusätzlich soll die Stabilität des Interventionseffekts zu einem Katamanesezeitpunkt 24 Wochen nach Intervention (inklusive Booster-Session) geprüft werden.
Verlauf unserer Studie
Wenn du an der Studie teilnehmen möchtest vereinbaren wir erstmal zwei Termine mit dir. Bei diesen Treffen (= Screening) erhältst du weitere Informationen und füllst gemeinsam mit uns Fragebögen aus. So möchten wir überprüfen, ob das Training zu dir passt. Wenn du die Bedingungen erfüllst und teilnehmen möchtest wird zufällig entschieden, ob du direkt mit dem START-Training anfangen kannst (Interventionsgruppe/ Sofort-Gruppe) oder dich noch ein paar Wochen gedulden musst (Wartekontrollgruppe).
Das START-Training dauert 8 Wochen: die Sitzungen finden zweimal pro Woche statt und dauern je eine Stunde. 4 Wochen nach Ende des Programms gibt es dann nochmal eine Sitzung, in der wir das Erlernte auffrischen.
Vor und nach dem START-Training wirst du außerdem gebeten, Fragebögen auszufüllen, in denen es z.B. um deine Emotionen oder deine Meinung zum Programm geht. So möchten wir überprüfen, ob das Programm hilfreich ist.
Den genauen Ablauf der Studie kannst du auch in der Abbildung ansehen.
Wartekontrollgruppe: max. 1-2 Wochen nach der Randomisierung
Wartekontrollgruppe: 8 Wochen Wartezeit
Wartekontrollgruppe: 8 Wochen Wartezeit
Kontakt
Dipl. Psych. Andrea Dixius
Leitende Psychologin
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
SHG Klinikum Idar-Oberstein
Dr.-Ottmar-Kohler-Straße 2
55743 Idar-Oberstein
E-Mail: a.dixius@io.shg-kliniken.de
Frau Prof. Dr. med. Eva Möhler
Chefärztin
Haus 21
Sonnenbergstraße 10
66119 Saarbrücken
Telefon: +49 (0)6805 / 9282-0 (Sekretariat)
E-Mail: e.moehler@sb.shg-kliniken.de
Frau Dr. med. Brigitte Pollitt
Chefärztin
Johanniter GmbH
Johanniter-Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Am Carmen-Sylva-Garten 6-10
56564 Neuwied
Telefon: +49 (0)2631 / 39440 (Sekretariat)
E-Mail: brigitte.pollitt@nr.johanniter-kliniken.de
M.Sc. Nicole Fischer
Nicole.fischer@unimedizin-mainz.de
+49 6131 378 12352
Projektverantwortliche
Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Michael Huss