Planung
Durchführung
Abschluss

Inhalte und Ziele der Studie

Geflüchtete mit belastenden Symptomen nach traumatischen Erfahrungen und riskantem Suchtmittelkonsum oder bereits bestehenden Suchterkrankungen stellen eine besonders gefährdete Gruppe dar, für die in Deutschland bislang kaum präventive und therapeutische Maßnahmen zur Verfügung stehen.

Das Ziel dieses Projekts ist es daher, die Wirksamkeit eines integrativen Gruppentherapieansatzes (STARK-SUD) bei Geflüchteten mit posttraumatischer Belastung zu untersuchen, die einen riskanten Suchtmittelkonsum oder eine Suchterkrankung aufweisen. Es handelt sich dabei um ein kultursensibles, störungsübergreifendes, gruppentherapeutisches Angebot, das auf die Verbesserung der Affektregulation abzielt.

Zusätzliche Informationen zur Studie

In die Studie werden n = 286 männliche Geflüchtete mit psychischer Belastung (GHQ-12 > 13) und mindestens riskantem Substanzkonsum (AUDIT > 7 oder DUDIT > 6) eingeschlossen, die vor oder während der Flucht traumatischen Ereignissen ausgesetzt waren. Die Intervention wird Geflüchteten dolmetschergestützt in Suchthilfeeinrichtungen in sechs Metropolregionen in Deutschland angeboten. Die Wirksamkeit von STARK-SUD wird nach Interventionsende sowie drei Monate später mit den üblichen Standardmaßnahmen verglichen. Primärer Endpunkt ist dabei die Schwere der psychischen Belastung (GHQ-12). Es wird davon ausgegangen, dass dieser Ansatz die psychische Belastung bei Geflüchteten stärker reduzieren kann als die Standardmaßnahmen für Geflüchtete mit Suchtproblemen.

Ablauf der Studie

Der folgende Zeitstrahl illustriert den Ablauf der Studie, von den Vorbereitungen, über die Rekrutierung und Randomisierung bis hin zu der Durchführung der Intervention.

Vorbereitungsphase
Aufbau der Studienzentren, Rekrutierung von Interessenten
Screeningphase
Interessenten werden bei der T0 Erhebung befragt und ein- oder ausgeschlossen
Randomisierung
Einteilung der Geflüchteten in eine Experimental- und eine Wartegruppe
Durchführung der Studie
Teilnehmer der Experimentalgruppe nehmen an der STARK-SUD Intervention teil, Teilnehmer der Wartegruppen werden nach üblichen Standardmaßnahmen (TAU) behandelt und können im Anschluss an den Gruppen beteiligt sein
Follow-Up Phase
Alle Teilnehmer werden nach der STARK-SUD Intervention bzw. der TAU (T1) befragt, 3 Monate später erneut (T2)

Veröffentlichungen

Schäfer I, Albayrak S, Gaßmann R, Heinz A, Klein M, Lindert J, Lotzin A (2019) Prävention und Behandlung von Suchtproblemen bei geflüchteten Menschen -  der PREPARE-Verbund. Trauma & Gewalt (Suppl. DeGPT-Tagung), 63.

Grundmann J, Lotzin A, Liedl A, Koch T, Böttche M, Hiller P, Schäfer I (2019) Behandlung von posttraumatischen Belastungssymptomen und substanzbezogenen Störungen bei Geflüchteten – das Behandlungsprogramm „STARK-SUD“. Trauma & Gewalt (Suppl. DeGPT-Tagung), 63.

Lotzin A, Grundmann J, Liedl A, Koch T, Hiller P, Schäfer I (2020) STARK-SUD – Erste Erfahrungen mit einem kultursensiblen Behandlungsprogramm bei Geflüchteten mit traumatischen Erfahrungen und substanzbezogenen Störungen. Trauma & Gewalt (Suppl. DeGPT-Tagung), 115.

Kontakt

i.schaefer@uke.uni-hamburg.de
+49 40 7410 59290

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg

UKE

Projektverantwortliche

Projektleitung:
Prof. Dr. Ingo Schäfer, MPH. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie & Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg

Koordination und Projektleitung:
Prof. Dr. Annett Lotzin, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg

Koordination und Datenmanagement: 
Dr. Philipp Hiller, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg

Projektlaufzeit

02/2019 bis 01/2026