Teilprojekt SP2 widmet sich der kulturellen und kontextuellen Adaptation eines Behandlungsprogramms, das sowohl online als auch im face-to-face Therapie-Kontext an die Bedürfnisse von psychisch belasteten Geflüchteten in Deutschland angepasst ist.Dadurch soll eine wichtige Versorgungslücke im deutschen Gesundheitssystem geschlossen werden. Dafür wird zunächst der sogenannte „Common Elements Treatment Approach“ (CETA) sprachlich und kulturell an die Zielgruppe adaptiert. Als transdiagnostisches Behandlungsverfahren ist CETA nicht auf ein spezifisches Störungsbild beschränkt, sondern adressiert verschiedene psychische Probleme, die bei Geflüchteten besonders häufig auftreten. Auf Basis der kulturell adaptierten „CETA“ Therapiebausteine wird anschließend ein online-basiertes Äquivalent entwickelt, die „ALMAMAR“-App. Durch regelmäßige Zusammenarbeit mit Geflüchteten, Therapeut:innen und anderen Beteiligten werden dabei bereits im Entwicklungsprozess kulturelle Stolpersteine aufgegriffen und gelöst.
Die Wirksamkeit und Akzeptanz des App-basierten Behandlungsprogramms im Vergleich zur face-to-face Variante von CETA wird in einem weiteren Teilprojekt überprüft (SP3). Weiterhin soll untersucht werden, ob sich die ALMAMAR-App als Ergänzung der Behandlung von Geflüchteten im klinisch-stationären Kontext eignet (d.h. blended care; SP4).
- Entwicklung einer CETA-basierten App für Geflüchtete
- Kulturelle, sprachliche und kontextuelle Adaptation des CETA Behandlungsmanuals und der Therapie-App
- Schrittweise Optimierung der Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Akzeptanz der App
Ablauf der Studie
Der folgende Zeitstrahl illustriert den Ablauf der App-Entwicklung und der kulturellen Adaptation des Behandlungsprogramms. Durch regelmäßigen Einbezug von relevanten Vertreterinnen der Zielgruppe (Expert Panels) können Ideen und Änderungsvorschläge direkt im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden
Kontakt
laura.nohr@fu-berlin.de
+49 30 838 58641
Studienergebnisse
Die ALMAMAR-App kann von Studienteilnehmenden des Teilprojekts SP3 auf ihr Smartphone oder ihren Computer geladen werden. Weitere Informationen zur Wirksamkeitsstudie bzw. Studienteilnahme finden Sie unter folgendem Link (Link zu Sp3). Die gesamte Software-Infrastruktur soll zudem Open Source für die Nutzung durch andere Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Christine Knaevelsrud, Freie Universität Berlin, Abteilung für Klinisch-Psychologische Interventionsforschung
Dr. Nadine Stammel, Zentrum Überleben gGmbH, Berlin
Projektlaufzeit
Bis Februar 2024